Die konkrete pädagogische Arbeit in den katholischen Kindergärten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart erfolgt auf der Grundlage des Situationsansatzes.
Solidarität, Autonomie und Kompetenz sind die pädagogischen Ziele und bestimmen auch das professionelle Handeln der Erzieherinnen. Der Situationsansatz liefert auch das Handlungskonzept für die Umsetzung des baden-württembergischen Orientierungsplans für Bildung und Erziehung.
Ziel des Situationsansatzes ist es, Kinder darin zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und selbst bestimmt und kompetent zu gestalten.
Um dies zu erreichen, gehen wir in der pädagogischen Arbeit von der sozialen und kulturellen Lebenssituation jedes einzelnen Kindes und seiner Familie aus. Im Dialog mit dem Kind finden wir die individuellen „Schlüsselsituationen“ heraus, d.h. Themen und Situationen, die besonders geeignet sind, die individuelle Entwicklung zu fördern und Lernen in realen Lebenssituationen zu ermöglichen.
Wir analysieren durch Beobachtungen, was Kinder können und wissen und was sie erfahren wollen. Damit eröffnen wir unterschiedliche Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten.
Eine gute Bindung zu den Kindern und eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft mit den Eltern sind Grundlagen des Situationsansatzes.
Partizipation und Beteiligung der Kinder zeichnet sich durch eine offene Planung aus, d.h. es wird in erster Linie mit den Kindern geplant.
Was sie selbst tun können, wird ihnen zugetraut und zugemutet. In der Gestaltung der Räume werden den Kindern statt vorbereiteter Materialien offene Arrangements angeboten, in denen sie möglichst vielfältige Anregungen für ihre unterschiedlichen Interessen finden.
Wir arbeiten in unserem Kindergarten teiloffen und mit Stammgruppen.
In der Freispielzeit können die Kindergartenkinder nach Wahl die Funktionsräume nützen. Zur Projektarbeit treffen sich die Kinder in ihrer Stammgruppe mit ihren Bezugserzieherinnen.
Wir verstehen unsere Einrichtung als „lernende Organisation“.
Die Rolle der Erzieherin ist gekennzeichnet durch eine abwartende Haltung und situative Beobachtung, um die für die Kinder wichtigen Situationen zu erkennen und aufzugreifen. Erzieherinnen sind Lehrende und Lernende zugleich.
Das soziale Lernen hat einen zentralen Stellenwert beim Situationsansatz. Dabei liegt das Augenmerk der Erzieherinnen auf der Vielfalt der Lebenswelten und es findet eine bewusste Auseinandersetzung mit Werten und Normen, geschlechtsspezifischen Rollen und kulturellen Besonderheiten statt. Jüngere und ältere Kinder lernen gezielt voneinander, Kinder und Erwachsene handeln gemeinsam. Wir nehmen Kinder mit Behinderungen auf und fördern dabei den Kontakt und das Verständnis der Kinder untereinander.
Engagement für das Gemeinwesen und intensiver Austausch mit den Eltern sind selbstverständlicher Bestandteil unserer Arbeit.
Wir sehen uns als Teil unserer Gemeinde, pflegen im Netzwerk Kontakte zur Öffentlichkeit und gestalten das Gemeindeleben aktiv mit.